Einblick

Erhöhung der Anreize zur Senkung von CO₂-Emissionen bei Unternehmensanleihen

Investoren auf der ganzen Welt erkennen die entscheidende Rolle, die sie beim Übergang zu erneuerbaren Energiequellen spielen können. Obwohl „Green Bonds“ zur Finanzierung einer saubereren Energieerzeugung auf zunehmendes Interesse stoßen, machen sie nur 2 % der öffentlichen Anleihemärkte aus. Wie können nun Investoren ihre Portfolios effektiv dekarbonisieren und Unternehmen dazu bringen, sich auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens ausrichten?

Autoren/Autorinnen

    Head of Solutions Research
    Head of Investment Solutions

Zusammenfassung

  1. Nachhaltige Investoren sollten Anleihen von Emittenten mit hohem CO2-Ausstoß verkaufen, die keinen glaubwürdigen Plan zur Korrektur haben
  2. Emittenten mit glaubwürdigem Plan zur Korrektur sollten nur kurzfristige Finanzierungen erhalten
  3. Kurzfristige Schulden dürfen nicht refinanziert werden, wenn ein Unternehmen nicht mehr Paris-konform ausgerichtet ist


In unserem jüngsten Artikel untersuchen wir zwei Strategien für das Management von Dekarbonisierungsbemühungen in Corporate Bond-Portfolios sowie die Anreize, die sie der Unternehmensführung bieten. Durch ein Verständnis dieser Ansätze können Anleger fundierte Entscheidungen treffen, die nicht nur mit ihren Nachhaltigkeitszielen übereinstimmen, sondern auch eine reale Wirkung entfalten können.

Investoren, welche die CO2-Emissionen ihres Portfolios senken wollen, sollten sich zunächst von den größten Emittenten trennen, die keine glaubwürdigen Dekarbonisierungspläne haben. Was soll jedoch mit den Emittenten geschehen, die zwar hohe Emissionen verursachen, aber glaubwürdige Pläne zur Korrektur haben? Wie kann ein Investor sie dazu bringen, ihre Pläne umzusetzen und Paris-konform zu werden?

Methode 1: Kauf von Anleihen mit langer Laufzeit von Emittenten mit hohem CO₂-Ausstoß und glaubwürdigen Dekarbonisierungsplänen

Für Anleger mit engen Beschränkungen für das aktive Risiko gegenüber dem Corporate Bond Index kommt eine niedrigere Allokation mit einer längerer Duration in Unternehmensanleihen in Betracht, die von Firmen mit hohem CO2-Ausstoß und glaubwürdigen Dekarbonisierungsplänen emittiert wurden. Dies verringert sowohl den CO2-Fußabdruck des Gesamtportfolios als auch den Tracking Error gegenüber der Standard-Benchmark. Indem sie diese Unternehmen mit langfristigem Kapital unterstützen, können Anleger aktiv zur Energiewende beitragen und gleichzeitig das relative Risiko ihres Portfolios steuern. Sobald die langfristigen Anleihen von einem emissionsstarken Unternehmen ausgegeben wurden, sinkt jedoch der Anreiz, sich an den Plan zu halten. Denn das Unternehmen hat das Kapital bereits erhalten und muss es erst in ferner Zukunft zurückzahlen.

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Methode 2: Kauf von Anleihen mit kurzer Laufzeit von Emittenten mit hohemCO₂-Ausstoß und glaubwürdigen Dekarbonisierungsplänen

Alternativ können Anleger die Laufzeit von Anleihen verkürzen, die von Emittenten mit hohem CO2-Ausstoß und glaubwürdigen Dekarbonisierungsplänen begeben wurden. Dieser Ansatz stellt sicher, dass die Unternehmen einen Anreiz haben, sich an ihre Nachhaltigkeitsziele zu halten. Wenn ein Unternehmen von den Zielen des Pariser Klimaabkommens abweicht, könnten Investoren weitere Finanzierungen zurückhalten, was wiederum die Kapitalkosten des Unternehmens erhöhen könnte. Durch die Nachfrage nach kurzlaufenden Anleihen können die Anleger die Ausrichtung der Unternehmen beeinflussen und gleichzeitig die langfristigen Risiken im Zusammenhang mit „Stranded Assets“ minimieren. Die Steuerung des relativen Risikos gegenüber der regulären Benchmark wird allerdings schwieriger.

Was sollten Anleger tun?

Jede Strategie hat ihre Vorteile und Besonderheiten. Methode 1 verringert den Tracking Error, während Methode 2 die Anreize für Unternehmen verstärkt und daher am ehesten zu realen Veränderungen führt.

Jeder Anleger hat seine eigenen Präferenzen und Ziele. Deshalb führt Robeco gründliche Analysen durch, um Investoren das Wissen zu vermitteln, das sie zum Treffen von Entscheidungen benötigen, die ihrem Anlagebedarf entsprechen und ihre Nachhaltigkeitsziele effektiv erfüllen. Durch die Berücksichtigung von CO2-Emissionen und den Dialog mit den Unternehmen können Investoren den Wandel vorantreiben und den Übergang zu einer CO2-armen Zukunft unterstützen.

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