

In das Fundament des digitalen Wachstums investieren
Während sich Anleger mithilfe der Technologiegiganten auf der Jagd nach Renditen befinden, wird die Infrastruktur, die den Megatrends in der Technologie zugrunde liegt, zu wenig beachtet und bietet eine wertvolle Mischung aus Wachstumspotenzial und defensiven Eigenschaften, sagt Matthew Norris, Leitender Portfoliomanager der Robeco Gravis Digital Infrastructure Income-Strategie.
Zusammenfassung
- Ein Gleichgewicht zwischen Erträgen und Wachstum genießen
- Gegenüber zyklischen Positionen im Immobiliensektor sowie dem Technologiesektor variieren
- Reine Sachwerte besitzen, die durch langfristige Mietverträge und eine breite Kundenbasis gesichert sind
Die Robeco Gravis Digital Infrastructure Income-Strategie bietet über ein Portfolio börsennotierter Wertpapiere eine ausschließliche Positionierung in den wertvollsten Sachwerten, die die Welt der künstlichen Intelligenz, des E-Commerce, des Gaming und der sozialen Medien tragen, darunter Rechenzentren, Kommunikationstürme und Logistikzentren. Sie wird von einem Team von Gravis in London bestellt, einem Boutique-Vermögensverwalter, der sich auf Immobilien, Infrastruktur und saubere Energie spezialisiert hat. Im Fokus der neuen Strategie befindet sich ein Immobiliensegment mit zu geringen Investitionen, das auf denselben Megatrends beruht, die auch die Investitionen in Technologieplattformen begünstigen, so Norris.
„Die Welt hat sich verändert: die Art, wie wir arbeiten, einkaufen oder spielen. Jetzt ist alles in der Cloud gespeichert. Im Jahr 2010 hatte die Menschheit nur ein Zettabyte an Daten generiert. Doch das explosive Wachstum der sozialen Medien und des Streamings sorgte dafür, dass wir im Jahr 2020 bei 60 Zettabyte angelangt waren“, bemerkt er.
Abbildung 1: Die weltweite Nachfrage nach Datenspeicherung und -verarbeitung ist aufgrund der sozialen Medien, des Streamings und der KI sprunghaft angestiegen

Quelle: Gravis, Statista. 1 Zettabyte = 1.000.000.000.000.000.000.000 [1021] Bytes
Daraus ist eine immer größere Nachfrage nach Rechenzentrumskapazitäten entstanden. „Technologieplattformen benötigen diese Kapazitäten in der Nähe großer Bevölkerungsgruppen, also bauen sie sie entweder selbst oder mieten sie. Doch es wird immer schwieriger, sie einzurichten, da die Stromversorgung und der Zugang zu den hyperschnellen Glasfasernetzen eingeschränkt sind, wodurch die bestehenden Unternehmen in diesem Bereich sehr gut aufgestellt sind“, kommentiert Norris.
Die gleiche Dynamik treibt die langsame, aber stetige Einführung der 5G-Infrastruktur weltweit voran, so Norris. „Die Belebung der Datennachfrage ist atemberaubend“, sagt er und verweist auf die rasche Annahme neuartiger Plattformen wie ChatGPT, das in nur zwei Monaten1 100 Millionen Nutzer erreichte.
Abbildung 2: Die zunehmende Geschwindigkeit bei der Einführung treibt die Nachfrage nach Datenverarbeitungskapazitäten, 5G-Kapazitäten und E-Commerce-Logistik an

Quelle: Gravis, UBS, Februar 2023.
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Damit befinden sich die Eigentümer von Telekommunikationsinfrastrukturen nach Einschätzung von Norris in einer günstigen Lage. „In Hinblick auf die Türme investieren wir in Beton- und Stahleigner. Wenn Sie einen Mieter finden, bei dem es sich um einen Mobilfunkbetreiber handelt, haben Sie einen profitablen Turm. Und wenn sie auf 5G aufrüsten wollen, kommen nur noch mehr Schüsseln hinzu, was wiederum mehr Miete bedeutet“, bemerkt er.
Mit diesem „Hacke und Schaufel“-Konzept werden viele der Tücken herkömmlicher gewerblicher Immobilieninvestitionen vermieden. „Es gibt keine Altbauten, und der Technologiezyklus ist kaum spürbar. Uns gehört die Fläche, nicht die Server oder die Schüsseln auf den Türmen oder die Roboter in einem Logistikzentrum. Sogar die Stromkosten werden fast immer weitergereicht.“
Seiner Einschätzung nach investieren große Technologieplattformen auch in ihre eigene Infrastruktur, aber aufgrund der notwendigen Kundennähe und der Beschränkungen für neue Entwicklungen mieten sie auch Flächen von den bestehenden Eigentümern von Rechenzentren und Logistikeinrichtungen, in denen der erforderliche Stromanschluss und die Glasfasernetze bereits vorhanden sind. „Einige der Cloud-Anbieter stehen im Wettbewerb mit den Unternehmen, in die wir (im Rahmen der Robeco Gravis Digital Infrastructure-Strategie) investieren, aber sie sind fast immer auch Kunden, die erstklassige Flächen mit langfristigen Mietverträgen mieten.“
Norris zufolge werden die positiven Aussichten für digitale Infrastrukturen durch die Private-Equity-Aktivitäten der letzten Jahre bestätigt, die von der gleichen Ausgewogenheit zwischen verlässlichen Erträgen und potenziellem Wachstum angelockt wurden. „Der Unterschied zu unserer Strategie besteht darin, dass es sich um eine Reihe von erstklassigen Investitionen im gesamten Bereich handelt, während man bei Investitionen über Private Equity wahrscheinlich einer stärkeren Konzentration in Bezug auf bestimmte Vermögenswerte und damit einem höheren Risiko ausgesetzt ist.“ Über die Strategie wird nur in entwickelte Märkte investiert und ein fundamentaler Bottom-up-Ansatz für die Aktienauswahl angewandt. Im Februar 2024 besteht dieser aus 28 unterschiedlichen Anlagen aus einem potenziellen Universum mit mehr als 80 börsennotierten Unternehmen, die die Anlagekriterien und Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen.
„Wir sind qualitätsorientiert und weisen eine sehr niedrige Fluktuationsrate von unter 10 % auf, die uns hilft, ein Gleichgewicht zwischen regelmäßigen Erträgen und Kapitalzuwachs zu halten“, sagt er. Aus der Strategie wird eine vierteljährliche Dividende gezahlt. „Die Unternehmen, auf die wir uns konzentrieren, sind solche, die regelmäßig Dividenden ausschütten, mit Vermögenswerten der nächsten Generation, und dieser defensive Charakter ist in diesem Umfeld wertvoll“, äußert er.
Tabelle 1: Vier strategische Themen und Geschäftsmodelle

Quelle: Gravis, Robeco. * Durchschnittliche verbleibende Mietdauer auf der Grundlage öffentlich zugänglicher Daten.
Norris unterstreicht, dass Nachhaltigkeit Teil des Portfolioaufbauprozesses ist. Mehr als die Hälfte des Portfolios muss aus nachhaltigen Anlagen bestehen, die einen positiven Beitrag zu den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung („SDGs“) gemäß dem Robeco SDG-Rahmenwerk2 leisten. Diese Strategie entspricht zudem Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR). „Im Februar 2024 liegt diese Kennzahl bei 65 %. Die besten Betreiber von Rechenzentren, wie die Unternehmen, in die wir investieren, versuchen, mehr Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen und gleichzeitig die Effizienz ihrer Stromnutzung zu erhöhen.“
Die Strategie wird in Übereinstimmung mit der Richtlinie zur Einflussnahme von Robeco und der Richtlinie zur Stimmrechtsvertretung, die in der Stewardship-Richtlinie von Robeco enthalten sind, abgestimmt und befolgt die Ausschlussrichtlinie von Robeco.
Fußnoten
1Time Magazine, Januar 2023.
2Ziele für nachhaltige Entwicklung, Robeco, Februar 2024.